"Die Schlacht am Wremer Tief und der Tod der Tjede Peckes in der Musik“ - Konzert mit dem Sinfonieorchester des Musikvereins im Landkreis Cuxhaven, Moderation Jens Wetter.



Konzert und Lesung

 

Die Schlacht am Wremer Tief und der Tod der Tjede Peckes

 

 

 

Das Konzert mit der Lesung eines Textes fand am 18. Juni in der St. Urbanus Kirche in Dorum statt. Trotz des schönen Wetters war die Kirche gut gefüllt. Der Arbeitskreis Tjede Peckes bestehend aus den Ortsheimatpflegern der Wurster Kirchspiele, dem Heimatkreis Wremen und dem Verkehrsverein Wremen sowie einigen interessierten Einzelpersonen hat für das Jahr 2017 ein umfangreiches Programm aufgestellt, um der verlustreichen Schlacht vor 500 Jahren zu gedenken. Dort am Wremer Tief am 23. Dezember 1517 wurde auch die Fahnenjungfrau Tjede Peckes aus Padingbüttel erschlagen.

 

 

 

Den Text von Renate Grützner hat der Misselwardener Landwirt und Schauspieler auf vielen niederdeutschen Bühnen, Jens Wetter, ins Plattdeutsche übersetzt und gekonnt vorgetragen. Die Lesung wurde an mehreren Stellen unterbrochen von Musikstücken, die zu den damaligen Ereignissen passten. Das aus Laienmusikern bestehende Sinfonieorchester des Musikvereins im Landkreis Cuxhaven unter der musikalischen Leitung von Raimund Limpinsel hatte für das Konzert die passenden Musikstücke ausgesucht und eingeübt.

 

 

 

Es war mucksmäuschenstill in der Kirche, als am Beginn der Orchesterleiter das erste christliche Gedicht in althochdeutscher Sprache sang: das „Wessobrunner Gebet“. Die Musik dazu wurde von Carl Orff dem Mittelalter nachempfunden.

 

 

 

Der Teil „Lustiges Zusammensein der Landleute“ aus Ludwig van Beethovens 6. Sinfonie machte das Leben in Land Wursten vor dem Überfall des Erzbischofs deutlich. Georg PhilippTelemann steuerte mit Teilen aus seiner Suite „Hamburger Ebb und Flut“ die Stimmung eines Sturms bei. Der „St. Anthonys Choral“ von Joseph Haydn stand für die Messen in den Wurster Kirchen bei der drohenden Kriegsgefahr. Mit dem letzten Satz aus Carl Ditters von Dittersdorfs Sinfonie „Die vier Weltalter“ herrscht dann hörbar der Krieg des Bremer Erzbischofs Christoph gegen das reiche Marschenland, genauso kriegerisch geht es bei Ludwig van Beethovens Marsch und Kriegslied aus der „Musik zu einem Ritterballett“ zu. Das waren dann die großen Momente des jungen Perkussionisten Elouan Schad, der gekonnt auf die Pauke einschlug, dass es in der Kirche dröhnte. Als dann der Kampf der Wurster verloren war und Tjede Peckes erschlagen, spielte das Orchester das vom Orchestermitglied Felix Skiba komponierte Werk „Der Tod der Tjede Peckes“ sehr eindrucksvoll mit viel Gefühl, so das bei vielen Zuhörern tatsächlich Trauer aufkam. Zum Schluss sangen alle zusammen das tröstliche Lied von Martin Luther „Ein feste Burg ist unser Gott“ mit Orchesterbegleitung.

 

 

 

Arend Schmieder vom Orchester hatte zur Begrüßung darum gebeten, während der einstündigen Darbietung nicht zu applaudieren. Das hat sich als goldrichtig erwiesen, damit die Stimmung nicht verloren geht, die das Ensemble von Worten und Musik erzeugte. Nach Konzert und Lesung kam der Beifall dann umso stärker.

 

 

 

Der Wremer Verkehrsverein hatte im Turmraum gedeckt, so dass sich anschließend dort noch viele Zuhörer mit den Musikern bei einem guten Wein zusammenfanden. Mitglieder der Kirchengemeinde haben sehr viel Unterstützung für die gesamte Darbietung geleistet.

 

 

 

Wer das Konzert verpasst hat, kann es bei der Aufführung in der Wremer Kirche am 6. August erleben.

 


am 18. Juni um 17:00 Uhr

in der St. Urbanus -Kirche Dorum